Manuel Chaves Nogales: Deutschland im Zeichen des Hakenkreuzes

Eine Momentaufnahme mit Tiefenschärfe. Wie ein spanischer Sonderkorrespondent die NS-Diktatur bereits im Mai 1933 durchschaute

Rezension von Knud Böhle


1. Die Reportage im Kontext

1.1 Erste Einordnung als frühe kritische Analyse der NS-Diktatur

Manuel Chaves, stellvertretender Direktor und Chefredakteur der Zeitung AHORA, war im Frühjahr 1933 als Sonderkorrespondent in Nazideutschland unterwegs.1 Seine Reportage aus Nazideutschland wenige Wochen nach der Machtergreifung ist ohne Frage dasjenige seiner Werke, welches ein deutsches Publikum heute noch direkt angeht.

Die Reportage bietet ein beeindruckend komplexes Bild der sich etablierenden Naziherrschaft und ihrer ideologischen und machtpolitischen Instrumente. Spezifisch kommt hinzu, dass der Autor seine Beobachtungen und Erkenntnisse mit journalistischen Mitteln so aufbereiten musste, dass seine spanischen LeserInnen seine Berichte als spannend, verständlich und überzeugend empfinden konnten.

Die meisten Einsichten haben noch heute Bestand. Es kommt aber gar nicht darauf an, ob Manuel Chaves bei allen Einschätzungen richtig lag. Der besondere Wert der Reportage liegt heute darin, dass sie eine authentische Momentaufnahme dessen bietet, was ein wacher Geist damals beobachten und schlussfolgern konnte. Sie ist als eine der frühen kritischen Analysen des gerade an die Macht gekommenen Nationalsozialismus zu bewerten.2

Die Reportage wirkt derart gut durchkomponiert, dass man bei der Lektüre des Buches leicht vergessen könnte, dass die Artikel zunächst Einzelstücke waren, die nach und nach während der mehrwöchigen Deutschlandreise entstanden. Technisch gesehen wurden die einzelnen Beiträge per Telefon an die Redaktion in Madrid übermittelt und dabei in Echtzeit von hoch professionellen Schreibkräften verschriftlicht. Anschließend erfolgte die satztechnische Bearbeitung und die Text-Bild-Integration (Gonzáles 2005, S. 21).

Was nun als Buch in deutscher Übersetzung vorliegt, war ursprünglich eine Folge von 13 Artikeln, die zwischen dem 14.5. und dem 28.5.1933 in der Madrider Tageszeitung AHORA. Diario gráfico abgedruckt wurden. AHORA, 1930 gegründet, war während der Zweiten Spanischen Republik (1931-1939) eine wichtige, bürgerlich-liberale Madrider Tageszeitung, die eine Leserschaft von etwa 100.000 erreichte. Sie stand den Ideen und der Politik des damaligen Regierungschefs, Manuel Azaña, nahe.3

Der Zusatz diario gráfico weist auf die zahlreichen Abbildungen im Tiefdruckverfahren hin, die zu den Besonderheiten der Zeitung gehörten. Text und Bild gehören zusammen. Das gilt auch für die Reportage von Manuel Chaves. Die Fotos, die der Autor zum Teil selbst schoss, die zum größeren Teil aber aus anderen Quellen stammen, beglaubigen und veranschaulichen, was im Text ausgeführt wird. Es ist ein Verdienst der vorliegenden deutschen Ausgabe, dass in ihr die meisten Fotos der Reportage enthalten sind. Etwas verallgemeinernd lässt sich sagen, dass eine typische Lieferung eine Doppelseite der Tageszeitung füllte. In den Text waren vier bis fünf Fotos mit erläuternden Bildunterschriften montiert.

Legende: Beispiel der Text-Bildintegration anhand des Artikels zur »conquista de la juventud« (Eroberung der Jugend). Quelle: AHORA, Ausgabe Nr. 761 vom 23. Mai 1933 (digitalisiert zugänglich in der Biblioteca Digital Memoria de Madrid (siehe Anmerkung 3).

1.2 Journalistische Qualitäten der Reportage

Mit journalistischem Spürsinn, innerer Distanz zur Nazi-Ideologie und der Außenperspektive eines demokratischen Beobachters gelingt es Manuel Chaves, wesentliche Erfolgsbedingungen und Funktionsprinzipien der sich etablierenden Diktatur zu durchschauen und anschaulich erzählend zum Ausdruck zu bringen. Manuel Chaves wirkt nie belehrend, prahlt nicht mit seinem Wissen, argumentiert nicht theoretisch, sondern stets aus der beobachtbaren Praxis und seinen Erfahrungen heraus.4

Zu den zurückliegenden Erfahrungen, die seinen Blick für die Verhältnisse in Deutschland geschärft haben, gehören die Jahre der Diktatur in Spanien unter General Primo de Rivera in Spanien (1923-1930) und die auf Reisen erworbenen Kenntnisse über die politischen Verhältnisse in der Sowjetunion und im Italien Mussolinis.

Anders als zahlreiche Beobachter zu der Zeit, nimmt er zwei lange vor der Machtergreifung schon artikulierte Ziele Hitlers und des Nationalsozialismus ernst: Krieg und Eliminierung der Juden. Von daher kommt bei seinen Recherchen dem Sammeln von Nachweisen für die Aufrüstung und Kriegsvorbereitung sowie für die beginnende »methodische Ausrottung der Juden« eine zentrale Bedeutung zu.

Den weiteren Bezugsrahmen seines Erkenntnisinteresses bildet der sichtbare Vormarsch und der Erfolg faschistischer Bewegungen in Europa und die damit verbundene Frage, ob darin eine Bedrohung für die 1931 ausgerufene spanische Republik liegt. Vor Augen zu führen, was ein Leben im Zeichen des Hakenkreuzes als Leben in einem totalitären System bedeutet, dürfte auf die meisten LeserInnen der AHORA abschreckend gewirkt haben. Dabei ist im Hinterkopf zu behalten, dass es in Spanien zu der Zeit schon eine rechte und rechtsextreme Presse gab, die ein durchaus anderes Bild des Nationalsozialismus zeichnete.

Bei seiner Reportage zieht Manuel Chaves alle Register des Journalismus: mal dominieren Fotos den Text, mal werden akribisch Zahlen und Daten zusammengetragen, dann wieder wird eine Anekdote oder eine anrührende Szene geschildert. Die Begehung eines Lagers von Arbeitsfreiwilligen wird minutiös dokumentiert und reflektiert. Zitate aus Gesprächen mit »durchschnittlichen Deutschen« und ranghohen Funktionsträgern sowie öffentliche Aussagen von Nazi-Größen werden eingeflochten. Ein Interview mit Joseph Goebbels steht im Mittelpunkt eines anderen Artikels. Reflexionen über den Charakter der Deutschen werden angestellt und verschiedentlich eingestreut, ein dystopisches Szenario einer nationalsozialistischen Zukunft mit in Serie gefertigten kleinen Ariern wird entworfen. Vergleiche Deutschlands mit Spanien werden in Form von Gedankenspielen durchexerziert: Was würde diese oder jene Maßnahme, auf die spanischen Verhältnisse übertragen, konkret bedeuten. Zudem werden damals aktuelle deutsch-spanische Themen, die die spanische Öffentlichkeit bewegten, aufgegriffen (z.B., ob es heimlich Waffenlieferungen an Nazideutschland gab oder wie sich die spanische Botschaft in Berlin gegenüber deutschen Juden verhielt, die emigrieren wollten).

1.3 Der Beitrag von Eugeni Xammar

AHORA hatte seit 1930, ihrem Gründungsjahr, einen ständigen Auslandskorrespondenten mit Sitz in Berlin: Eugeni Xammar. Er war seit 1922 schon als Korrespondent für unterschiedliche Zeitungen in Deutschland tätig gewesen (González Prada 2005, S. 20). Xammar, übrigens seit 1922 mit der aus Neumünster stammenden Amanda Fürstenwerth verheiratet, war nachweislich ein ausgezeichneter Kenner der deutschen Geschichte und Politik. Er war zudem Presseattaché der spanischen Botschaft und Vizepräsident des Vereins der Auslandspresse in Deutschland (VAP).5

Xammars genaue Kenntnisse der Anfänge und des Aufstiegs der NSDAP und ihrer Politik seit der Machtergreifung, sein persönliches Netzwerk sowie die Kontakte über die spanische Botschaft und den VAP sind Ressourcen, die Manuel Chaves nutzen konnte. Dazu kommen Xammars perfekte Deutschkenntnisse. 1951 erschien übrigens, was als Beleg gelten mag, seine Übersetzung des Dr. Faustus von Thomas Mann ins Spanische (Buenos Aires Ed. Sudamericana), die bis heute immer wieder neu aufgelegt wurde. Manuel Chaves dagegen verfügte bestenfalls über rudimentäre Deutschkenntnisse, »… und es ist ganz und gar rätselhaft, wie er mit der Bevölkerung in Kontakt trat, konnte er doch überhaupt kein Deutsch – das wäre jedenfalls neu« (Henseleit 2022, S. 21). Xammar wird zumindest bei einigen Terminen, die Chaves wahrnahm, dabei gewesen sein. Auch das Zustandekommen des Interviews mit Goebbels, einer der auch historisch relevanten Höhepunkte der Reise, ist ohne die Mitwirkung Xammars kaum denkbar. Beide Journalisten schätzten sich, und eine gemeinsame Reise ins faschistische Italien lag gerade erst zurück (González Prada 2005, S. 21). Die Leser der AHORA profitierten von dieser Zusammenarbeit. Sie wurden durch Xammar und Manuel Chaves über Vorgänge in Nazideutschland informiert: durchgehend über die Kolumne Xammars und im Mai 1933 zusätzlich durch die mehrteilige Reportage von Manuel Chaves.

1.4 Relevanz der Reportage für die Geschichtswissenschaft

Das Buch ist aus drei Gründen für die Geschichtswissenschaft interessant. Erstens als Zeitzeugendokument und Augenzeugenbericht, etwa vom Besuch des FAD-Lagers Biesenthal (FAD = Freiwilliger Arbeitsdienst; den Reichsarbeitsdienst, RAD, gab es erst ab Juni 1935) nordöstlich von Berlin, dessen Militarisierung durch die Nazis Manuel Chaves dokumentierte. Zweitens enthält die Berichterstattung aus Deutschland in der Nr. 760 der Zeitung vom 21. Mai ein Interview mit dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Joseph Goebbels (dazu unten mehr). Drittens lässt sich in jüngerer Zeit in der Forschung zum Nationalsozialismus ein verstärktes Interesse am Umgang der NS-Diktatur mit der internationalen Öffentlichkeit, zu der die Auslandskorrespondenten an prominenter Stelle gehören, feststellen. Auch in diesem Zusammenhang verdienten die Artikel von Xammar und Chaves über Nazideutschland Interesse. Der nationalsozialistischen Diktatur war es keineswegs egal, wie über sie gedacht und berichtet wurde.6

Zur besseren Einordnung der Reportage, lohnt es sich, den historischen Moment und Kontext, dem sie zugehört ‒ bezogen auf Deutschland und Spanien ‒, kurz aufzurufen.

1.5 Der politische Kontext in Deutschland

Ausgehend von einer Zeitangabe, die Manuel Chaves macht (S. 57), erscheint es plausibel, dass er Mitte April 1933 nach Deutschland einreiste. Zu dem Zeitpunkt waren bereits wichtige Maßnahmen gegen die Gegner des Nationalsozialismus und die Anhänger der Weimarer Republik erfolgt und die Errichtung der totalitären Diktatur war in vollem Gang. Darüber waren die an Deutschland interessierten LeserInnen der AHORA über die Artikel Xammars im Bilde.7

  • 30. Januar: Machtergreifung = Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg;
  • 4. Februar: Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des Deutschen Volkes (setzt verfassungsmäßige Grundrechte der Versammlungs- und Pressefreiheit weitgehend außer Kraft);
  • 28. Februar: Reichstagsbrand / Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat;
  • 5. März: Reichstagswahl;
  • 13. März 1933: Einrichtung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda;
  • 20./21. März: Konzentrationslager für politische Gefangene in Dachau und Sachsenhausen eingerichtet;
  • 23. März: Ermächtigungsgesetz (uneingeschränkte Gesetzgebungsbefugnisse für die Regierung);
  • 1. April: Aufruf zum planmäßigen Boykott jüdischer Waren, jüdischer Ärzte und jüdischer Rechtsanwälte;
  • 7. April: Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums (Ziel, Menschen jüdischer Herkunft, politische Gegner und andere missliebige Personen aus dem öffentlichen Dienst zu entfernen und ihnen die Existenzgrundlage zu entziehen. Das bedeutet gleichzeitig NSDAP-Mitglieder und andere Nazis mit Stellen und Posten versorgen zu können);
  • 11. April: Einführung des »Ariernachweises«.

In der Zeit, die Manuel Chaves in Deutschland war, gab es zum einen die Umsetzung und die Folgen der genannten Maßnahmen zu beobachten. Zum anderen gab es weitere einschneidende Ereignisse, die der Journalist direkt miterlebten konnte:

  • 1. Mai: Tag der nationalen Arbeit als Massenveranstaltung mit Gewerkschaftsunterstützung;
  • 2. Mai: Zerschlagung der Gewerkschaften;
  • 10. Mai: Einsetzen der Deutschen Arbeitsfront (DAF);
  • 10. Mai/11. Mai: Bücherverbrennung in Berlin auf dem ehemaligen Berliner Opernplatz, dem Höhepunkt der »Aktion wider den undeutschen Geist«, die im März 1933 begonnen hatte; Bücherverbrennungen fanden an mindestens 18 weiteren deutschen Universitätsstandorten noch bis in den Oktober statt.

Gegen Ende seiner Reise muss Manuel Chaves konstatieren: »Die Gegner des Nationalsozialismus sind besiegt« (S. 141); entweder sind sie zu den Nationalsozialisten übergelaufen, wurden inhaftiert, hatten sich umgebracht oder waren ins Ausland geflohen »auf der Suche nach der Freiheit, die das germanische Volk für überflüssig erklärt hat« (S. 142).

1.6 Der politische Kontext in Spanien

Die politische Lage in Spanien im Mai 1933 lässt sich folgendermaßen skizzieren: Die Diktatur des Generals Miguel Primo de Rivera (1923 bis 1930), den manche Zeitgenossen den spanischen Mussolini nannten, lag noch gar nicht lange zurück. Am 14. April 1931 war dann nach einem Zwischenspiel die Zweite Spanische Republik proklamiert worden. Der Monarch, Alfonso XIII, verließ Spanien wenige Tage später am 17. April. Nach den Wahlen vom 28. Juni 1931, noch ohne aktives Wahlrecht für Frauen, formierte sich eine Koalition aus bürgerlichen Parteien und der PSOE (Partido Socialista Obrero Español). Erster Ministerpräsident war Manuel Azaña, den Manuel Chaves persönlich kannte. Im April/Mai 1933 regierte eine Koalition aus linken republikanischen Parteien und den Sozialisten (PSOE). Zum Zeitpunkt der Deutschlandreise gab es im Parlament weder einen Abgeordneten der KP Spaniens noch ein Mitglied einer faschistischen Partei. Die später wichtige faschistische Partei Falange war da noch gar nicht gegründet. Dazu kam es erst Ende Oktober 1933. Aber es gab bereits die spanischen Faschisten der JONS (Juntas de Ofensiva Nacional-Sindicalista), die sich wesentlich vom deutschen Nationalsozialismus und dem italienischen Faschismus hatten inspirieren lassen. 1934 sollten sich die Falange und die JONS dann zusammenschließen. Außerdem gab es schon das am 4. März 1933 gegründete national-katholisch bis faschistische Parteienbündnis CEDA (Confederación Española de Derechas Autónomas).

Erste Zeichen einer beginnenden Radikalisierung auf Seiten der politischen Rechten und der Linken (Anarchosyndikalisten, Sozialisten, Kommunisten) waren nicht zu übersehen. Ein Putschversuch des Generals José Sanjurjo am 10. August 1932 war zwar gescheitert, aber ein Aufstand anti-republikanischer Militärs war damit als Möglichkeit markiert. Von der anarchistischen Gewerkschaft CNT beförderte Erhebungen der Anarchosyndikalisten kennzeichneten den Januar 1933. Eine folgenschwerere Krise der Regierung folgte auf einen dieser Aufstände. Im Ort Casas Viejas in der andalusischen Provinz Cádiz gelegen, hatten anarcho-syndikalistische Bauern revoltiert und den freiheitlichen Kommunismus ausgerufen. Das Einschreiten der Guardia Civil und der Guardia de Asalto (beides paramilitärische Polizeiverbände) endete in einem Gewaltexzess vonseiten der Ordnungskräfte mit 28 getöteten Bauern und drei toten Polizisten (zu dem Massaker siehe Brey und Gutiérrez 2010, für die Turbulenzen der Zweiten Republik insgesamt Bernecker 2010, S. 119ff.). Die aus den Ereignissen und ihrer Deutung resultierende Krise trug zum vorzeitigen Ende der Legislaturperiode bei. Bei den Parlamentswahlen im November 1933 wurde die CEDA stärkste Kraft. Nach diesen Wahlen war die Frage, ob der Faschismus in Spanien an die Macht gelangen könne, nicht mehr nur eine der Theorie, sondern eine Frage der praktischen politischen Auseinandersetzung.

2. Zu den Inhalten

2.1 Kurzvorstellung des Themenspektrums

Eindrucksvoll ist, wie Manuel Chaves auf doch relativ wenigen Seiten ein thematisch riesiges Spektrum abgedeckt hat. Anders als viele Beobachter des Aufstiegs und der Machtübernahme der Nationalsozialisten, ist er sich im April/Mai 1933 schon sicher – und kann das belegen –, dass die nationalsozialistische Herrschaft Krieg und die Eliminierung der Juden in Deutschland bedeutet. Er sammelt Belege für Aufrüstung und Kriegsvorbereitung, er belegt die gerade beginnende »methodische Ausrottung der Juden« vom planmäßigen Boykott bis zu den antijüdischen Gesetzen, die den Juden in Deutschland gezielt ihre Lebensgrundlage entziehen, was Manuel Chaves grauen Terror nennt.

Wenn Kriegsvorbereitung und Vernichtungsantisemitismus die Eckpfeiler des Nationalsozialismus bilden, so sind damit viele spezifischere Fragen des Machtaufbaus, Machterhalts und des Machtausbaus noch offen. Manuel Chaves interessiert insbesondere, wie die Nationalsozialisten die Frauen und die Jugend für sich gewinnen konnten, wie die Indoktrination in den Bildungseinrichtungen Einzug hält. Er kommentiert die modernen Methoden der Public Relations und der Propaganda der Nazis sowie die Gleichschaltung der Presse. Er zeigt, wie die NS-Ideologie den Arbeitern einerseits die Revolution und den Großunternehmen andererseits Ordnung und gute Geschäfte verspricht. Er thematisiert die Zerschlagung der nicht ausreichend widerstandsfähigen Gewerkschaften, bemerkt die entstehende Doppelstruktur von Partei und staatlichen Institutionen, und weist auf totalitäre Eingriffe in vormals private Entscheidungsbereiche hin. Fast ganz nebenbei wird über Zitate auch der zynische Charakter eines Goebbels oder Görings deutlich. Aber auch ein leicht entsetztes Staunen des spanischen Reporters ist zu vernehmen angesichts des deutschen Wesens mit seiner obrigkeitshörigen Neigung zu gehorchen, der Überbetonung von Arbeit (»Der Deutsche braucht die tägliche Arbeit. Mensch zu sein heißt arbeiten«), dem Ersatz von Vernunft durch Weltanschauung und einer Mentalität, die geistig im Mittelalter verblieben sei. Und das sind noch nicht einmal alle Themen. Dabei muss Manuel Chaves bei der Darstellung seine spanische Leserschaft stets vor Augen haben, die verstehen soll, was in Deutschland passiert. Damit das gelingen kann, werden in die Reportage durchgängig aktuelle und historische Bezüge zu und Vergleiche mit Spanien hergestellt.8

Im Folgenden wird versucht, exemplarisch aufzuzeigen, wie Manuel Chaves Themen behandelt und wie er schreibt. Markante Formulierungen, von denen einige hier aufgerufen werden, sind dabei ein (wichtiges) Stilmittel unter anderen. Auf vier Themen wird hier näher eingegangen: erstens das Thema Militarisierung und Aufrüstung. Interessant ist, dass Chaves das Thema nicht nur in einem Artikel abhandelt, sondern immer wieder darauf mit jeweils spezifischer Akzentsetzung zurückkommt. Beim zweiten Thema Judenverfolgung und -unterdrückung wird wiederum über Zitate deutlich, wie Chaves das Irrationale, Groteske und Aberwitzige der antisemitischen Nazi-Politik einerseits sarkastisch und andererseits mitfühlend behandelt. Beim dritten Thema der Eroberung der Jugend durch die Nazis lässt sich besonders gut erkennen, dass es Manuel Chaves wichtig ist, auf die grundlegenden Unterschiede zwischen den Verhältnissen in Deutschland und denen in Spanien aufmerksam zu machen. Schließlich wird der Artikel, in dessen Zentrum das Interview mit Goebbels zu Propaganda und Gegenpropaganda steht, herangezogen. Dabei spielt wieder, allerdings weniger offensichtlich, der Bezug zu der politischen Lage in Spanien eine große Rolle. Außerdem lässt sich an diesem Artikel auch die Wichtigkeit des ständigen Korrespondenten der Zeitung AHORA in Berlin, Eugeni Xammar, erkennen.

2.2 Themenfeld: Aufrüstung, Militarisierung und Kriegsvorbereitung

Die Überzeugung des Journalisten, dass Deutschland den Krieg will, untermauert er mit Belegen. Das Thema wird in mehreren Artikeln unter je spezifischem Aspekt behandelt. In der zweiten Lieferung der Artikelserie vom 16. Mai 1933 wird den LeserInnen mitgeteilt:

Um die Situation in Deutschland begreifen zu können, muss man ein paar Gemeinplätze über Bord werfen und diskutieren, was nicht einmal die Deutschen offen zu sagen wagen: Deutschland will den Krieg; es wird ihn beginnen, sobald es dazu in der Lage ist (S. 56).

Unter der Überschrift »Wie denkt der durchschnittliche Deutsche« sammelt Manuel Chaves Aussagen von Deutschen, mit denen er zu tun hatte. Ein nicht ganz unwichtiger Topos wiederholt sich: ein Bekenntnis zum Militarismus:

[…] Der Militarismus ist unser Ideal. Die Südländer erschrecken ob des Bekenntnisses, weil sie nicht in der Lage sind, den Militarismus als freien Willen und Abbild ihres Daseins zu verstehen (S. 61).

In der nächsten Lieferung (17. Mai 1933) wird gefragt, wie viele Soldaten Deutschland denn wirklich habe:

Während sie in Genf diskutieren, ob die Reichswehr in Wirklichkeit einhunderttausend Männer oder einhunderttausend und einen haben, würde jeder, der ein paar Tage durch Deutschland gereist ist und die Umzüge in den Straßen und die Paraden der Nazis und Stahlhelme gesehen hat, unschwer hochrechnen, dass in Deutschlands Reihen circa eine Million Männer stehen (S. 67).

Auf der nächsten Seite folgt dem eine differenzierte Aufstellung der unterschiedlichen militärischen und paramilitärischen Truppen, die sich zu 1,1 Million Mann addieren.

In zwei weiteren Artikeln der Serie beschreibt Manuel Chaves seinen Besuch im Lager Biesenthal, einem Lager für Arbeitsfreiwillige unweit von Berlin. Morgens sieht er »wie die Arbeiter ein Moor austrocknen« (S. 81); nachmittags steht Gymnastik auf dem Programm und das bedeutet im Klartext für ihn nichts anderes als »militärischer Drill von Rekruten« (S. 86). Er schlussfolgert: »Alle Arbeiten, die diese ‚Freiwilligen‘ hier verrichten, sind für ein Heer im Gefecht nützlich«. Sein Fazit: »’Freiwillige Arbeit‘ = Pflicht zum Militärdienst« (S. 86).

Die Kriegsausrichtung macht sich auch in der Frauenpolitik bemerkbar. Den Frauen wird nahegelegt, »Kinder zu gebären, weil man den Moment kommen sieht, da man sie benötigt. Viele, sehr viele Söhne deutscher Mütter wird der Führer brauchen. Und alle werden noch zu wenig sein« (S. 117).

2.3 Themenfeld: Die methodische Ausrottung der Juden

Manuel Chaves überschreibt einen seiner Artikel »die methodische Ausrottung der Juden« und weist darauf hin, dass die Rede von der Ausrottung von Hitler selbst stamme und die »radikale Ausrottung der Juden« zum Fundament der Nationalsozialisten gehört. Zu dem Zeitpunkt im April/Mai 1933 hält er den, wie er sagt, grauen Terror für entscheidend: Das wirklich Erwähnenswerte und Entscheidende ist »die unerbittliche Haltung eines Regimes wie dem nationalsozialistischen gegen eine große Anzahl seiner Bürger, die gemäß öffentlich zugänglicher Zahlen bei etwa siebenhunderttausend liegt« (S. 130).

Er erläutert dann die Folgen der anti-jüdischen Gesetze und Verordnungen, die Professoren, Anwälte, kleine Läden und große Unternehmen wie Pressehäuser und Kaufhäuser betrifft, dazu Einrichtungen der jüdischen Wohlfahrt, aber auch Hausangestellte und selbst noch den Weichenstellern bei der Bahn die Erwerbsgrundlage entzieht. Sein Fazit:

Nein, weder schneidet man »den Juden« die Ohren ab, noch reißt man ihnen die Haare aus, ihnen wird lediglich jede Lebensgrundlage genommen (S. 131).

Auf einer halben Seite demontiert Chaves mit leichter Hand und einer Dosis Sarkasmus die ideologische Basisunterscheidung der Nationalsozialisten Arier/Semit.

»Die Rasse der Arier« taucht auf der Erde um 1830 auf. … Dies entnimmt man den von Hitler in Kraft gesetzten Normen, die uns wissen lassen, wer »reiner Deutscher« und wer »Jude« ist (S. 133).

Ein einziger nicht christlich getaufter Großvater in den vier letzten Generationen macht in Nazi-Deutschland aus einem Menschen einen Semiten, wohingegen eine blütenreine jüdische Abstammung über Jahrhunderte nicht daran hindert, den Status eines reinen Ariers zu erhalten ‒ wenn nur  die letzten vier Großväter zum Christentum konvertierten.

Das ist ein bisschen grotesk, nicht wahr? Dennoch, mit dieser Auffassung […] unterteilt Hitler seine Untergebenen in solche, die das Recht zu leben haben, und in Bürger, die zu sterben haben, weil sie keine andere Wahl haben werden, als zu sterben (S. 133).

Die jüdischen Bürger wissen, dass es um ihr Leben geht, und haben die Botschaft verstanden. Emigration wird für die meisten keine Lösung sein, nur für die, die das Geld haben (S. 133).

Die deutschen Juden sind derart terrorisiert, dass sie sich allem fügen und nach allen erlittenen Schikanen nur noch darum bitten, dass man ihnen das Recht zu leben lasse (S.135).

Als extremen Einzelbeleg führt er einen jüdischen Intellektuellen an, der sich mit einer schockierenden Klage an die Nazis wandte.

[…] Letzte wissenschaftliche Experimente haben bewiesen, dass man einen Hund bis auf den letzten Tropfen ausbluten lassen kann, um seine Venen mit dem Blut einer anderen Hunderasse zu füllen; macht das mit uns, wenn ihr nicht wollt, dass wir jüdisches Blut haben, aber lasst uns leben. Oder lasst uns fortziehen (S. 135).

Leider lässt uns der Autor, der als Augenzeuge dabei war, im Unklaren über die konkrete Situation und die Personen, die an ihr beteiligt waren.

Im folgenden Teil der Artikelserie wird ein anderer Auswuchs des gewalttätigen Regimes in den Mittelpunkt gestellt. Es geht um Masse und Macht, die Überschrift dazu lautet »Das Volk – der Großinquisitor«. Der graue Terror der Gesetze und Verordnungen wird ergänzt um die unerbittliche Jagd von Menschen auf Menschen. Die Gejagten sind hier nicht nur die Juden, sondern auch die Reste der politisch linken Opposition und letztlich alle missliebigen Personen. Chaves führt Beispiele an. Seine zentrale Einsicht:

Der Druck einer Menschenmasse, nachdem man sie hinsichtlich ihrer hasserfüllten Instinkte und ihrer Rachlust in eine günstige Richtung gelenkt hat, ist um vieles effektiver als jeder erdenkliche Polizeiapparat (S.141).

Gegen den Hass einer solchen Mehrheit ist kein Kampf möglich. »Die Gegner des Nationalsozialismus sind besiegt« (S. 141).

2.4 Themenfeld: Die Eroberung der Jugend

Das Kapitel über die »Eroberung der Jugend« beginnt mit dem Satz:

In Zukunft werden alle Kinder, die in Deutschland geboren werden, mit dem Hakenkreuz am Bauchnabel zur Welt kommen. Ich zweifle nicht daran, dass deutsche Wissenschaftler das genetische Muster des Nationalsozialismus entschlüsseln und eine Methode entwickeln werden, wie man es Schwangeren injizieren kann (S. 103).

und etwas weiter im Text:

Die Deutschen platzen vor Stolz und sind prahlerisch schon bei dem Gedanken, was dieses Kind einst erreichen wird, wie sie es in Serie produzieren werden (S. 104).

Der Vorteil wäre: Das Regime müsste sich nicht mehr mit Umerziehung oder Vernichtung plagen, wenn die Kinder »bereits umerzogen auf die Welt kommen«. Dennoch sind diese Kinder zu bedauern, »die überhaupt niemals zu einer wirklichen menschlichen Regung fähig sein werden« – im Unterschied zu den armen Rabauken aus den Bergen Galiciens oder den Sümpfen Andalusiens, von denen Manuel Chaves spricht, die trotz ihrer Armut »das Gefühl der Freiheit, der Gerechtigkeit, des Friedens, der Menschlichkeit in sich« bewahren.

Die sarkastisch angelegte Dystopie verstellt indes nicht den Blick auf die umfänglichen Maßnahmen der Nazis, die Jugend auf ihre Seite zu ziehen: Indoktrination in den Schulen, die Propaganda, »ein riesiges Reklame-Netz in den Straßen und über Land«, Musikumzüge, Fahnen, Uniformen, militaristisches Spielzeug, Sammelbilder, Sport und Kino.

Manuel Chaves sieht ganz klar, dass die radikalen, gewalttätigen und brutalen Züge der Bewegung viele Jugendliche ansprechen.

Sämtliche Gewaltbereitschaft der Jugend und ihr Wagemut sind für Hitlers Sturmtrupps von Nutzen. … Einen gewaltigen Schub für die Eroberung der Macht hat Hitler zweifelsohne von der Jugend erhalten. Täuschen wir uns nicht: Die rebellische Jugend Deutschlands steht zum Führer (S. 107f.).

Darin liegt ein gravierender Unterschied zu den Verhältnissen in Spanien:

Der Nationalsozialismus ist ohne jeden Zweifel eine reaktionäre Bewegung, aber keine, wie sie sich die spanischen Reaktionäre vorstellen … [Sie] würden sich zu Tode erschrecken, wenn sie das demagogische Gerüst verstünden, das diese jugendlichen Anhänger Hitlers im Kopf haben. … Die Vergangenheit? Ein Geflecht von Irrtümern. Kaiser Wilhelm? Ein alter Schisser, der Angst vor dem Krieg hatte (S. 124).

2.5 Das Interview mit dem Minister für Propaganda Joseph Goebbels

Das Interview, das am 21. Mai in AHORA publiziert wird, ist vorab vom Propagandaministerium auf drei Fragen und dazu drei Antworten beschränkt worden, die wortwörtlich abzudrucken seien »Ihre Frage – seine Antwort direkt im Anschluss« (S. 97).9

Das Interview wird den Lesern der AHORA angekündigt als wende sich Goebbels ganz speziell an sie. Das strikte, ein echtes Gespräch ausschließende, starre Frage-Antwort-Schema, lässt den Rezensenten vermuten, dass Manuel Chaves sich nicht mit Goebbels persönlich getroffen hat. Gut vorstellbar ist, dass Manuel Chaves oder Eugeni Xammar die drei Fragen schriftlich einreichten und irgendwann später die Antworten darauf ebenfalls schriftlich bekamen. Gegen eine Kommunikation unter Anwesenden spricht zudem, dass Manuel Chaves, ganz untypisch für ihn, keinen Satz über den Ort, die Art der Begrüßung oder andere Details verliert.

Was er stattdessen dem Interview beigibt, ist eine ätzende Typisierung des Dr. Goebbels, die ähnlich lang ausfällt wie das ganze Interview. Goebbels wird dabei als »Typ des gekränkten Irren: verbissen und unversöhnlich« charakterisiert oder an anderer Stelle verglichen mit einem Sektierer »dem sein Ideal befiehlt, den Vater an die Wand zu stellen und erschießen zu lassen, wenn er sich ihm in den Weg stellt«, und er schließt seine Personenbeschreibung mit einem Satz zum besseren Verständnis für sein spanisches Publikum: »Mit Ausnahme von ein paar wenigen karlistischen Geistlichen kennen wir diesen Typus in Spanien nicht« (S. 99).

Die große Überschrift über die ganze Breite einer Zeitungsseite lautet: »Wird es in Spanien Faschismus geben?«. Die beiden ersten Fragen, die Goebbels gestellt werden, haben allerdings noch einen engen Bezug zum Ressort des Propagandaministers. Die erste Frage bezieht sich auf die antideutsche Auslandspropaganda emigrierter Juden und wie dieser Einhalt geboten werden soll. Die zweite Frage lautet, welche Methoden der Propaganda das Ministerium außerhalb Deutschlands anzuwenden gedenkt. Die dritte Frage, ob der Propagandaminister glaubt, dass die nationalsozialistische Doktrin in anderen Ländern verstanden und ein Echo haben wird, lässt einen Bezug zu der übergeordneten Frage erkennen, ob es in Spanien Faschismus geben wird.

Nach Einschätzung des Rezensenten konnten sich Chaves und Xammar die Antworten, die sie erhalten würden, ungefähr schon denken. Es ging ihnen womöglich um zweierlei: zum einen um die Trophäe, es geschafft zu haben, einen der wichtigsten Minister der neuen deutschen Regierung für ein Interview für die eigene Zeitung gewonnen zu haben, und zum anderen sollten die Antworten den LeserInnen der AHORA klar machen, wes Geistes Kind dieser Goebbels ist.

Die Antwort von Goebbels auf die erste Frage, was gegen antideutsche Propaganda emigrierter Juden zu tun sei, lautet im Kern: den Druck auf die Juden in Deutschland erhöhen. Der Boykott gegen die Juden von Anfang April habe gezeigt, dass dieser Ansatz funktioniere. Mit einem Satz, aus dem die Niedertracht Goebbels spricht, endet die Beantwortung der ersten Frage: »In Zukunft werden wir darauf achten, dass die in Deutschland lebenden Juden die strikte Pflicht einhalten und das Land in dem sie leben, davor bewahren, diffamiert zu werden» (S. 99). Der Bezug zu dem Boykott erschließt sich vielleicht nicht jedem sofort, aber einem aufmerksamen Leser der AHORA schon.

Denn in einem Artikel Xammars zum Boykottaufruf, der am 1. April 1933 in der AHORA erschienen war, wurde Goebbels bereits mit den Worten zitiert: »allein die Ankündigung des Boykotts habe schon ausgereicht, um die Gewaltsamkeit der antideutschen Kampagne in der ausländischen Presse merklich zu verringern« (Xammar 2005, S. 126; Übersetzung KB). Genau diese Aussage von Goebbels wird durch die erste Frage der Interviewer erneut provoziert und in ihrer ganzen Drastik den LeserInnen der Zeitung vor Augen geführt.

Auf die zweite Frage nach der Propaganda im Ausland antwortet Goebbels im Wesentlichen: »Es wird keine Propaganda geben. Wir werden nur darauf achten, dass die Wahrheit über Deutschland in der ganzen Welt verstanden wird.« Im Klartext ist das wohl deutlich so zu verstehen, dass das Nazi-Regime unliebsame Medienberichterstattung im Ausland nicht hinnehmen wird. Was das in der Praxis bedeutete, hatte die spanische Presse im März schmerzlich erfahren. Xammar hatte darüber in AHORA berichtet. Dieser Vorfall dürfte beiden Seiten zum Zeitpunkt des Interviews noch vor Augen gestanden haben. Konkret hatte die Zeitung El Socialista am 19 März 1933 geschrieben, Ernst Thälmann sei von den Nazis ermordet worden. Der KPD-Chef Thälmann war zu dem Zeitpunkt zwar in Haft, aber er lebte. In der Tat nahmen die Nazis diese Falschmeldung zum Anlass, eine groß angelegte politisch-mediale Inszenierung zu veranstalten.10

Die Antwort auf die dritte Frage lautet, dass der Nationalsozialismus kein Exportartikel sei, dass jedoch eine »geistige Transformation Europas« stattfände in deren Rahmen jedes Volk gemäß der Natur seiner nationalen Eigenart die für es passende Form finden werde (S.100). Auch diese Antwort konnten die weitgereisten Journalisten erwarten, denen klar gewesen sein dürfte, dass in der Ideologie eines übersteigerten Nationalismus für Internationalismus kein Platz ist. Bezieht man die Antwort Goebbels auf den Obertitel »Wird es in Spanien Faschismus geben?«, dann war seine Einschätzung insofern zutreffend als die spätere Franco-Diktatur durchaus ihre nationalen Eigenarten hatte. Der Sieg Francos im spanischen Bürgerkrieg, aus dem die spanische Variante einer faschistischen Diktatur hervorging, war allerdings alles andere als eine nationale Angelegenheit, und ohne die tatkräftige militärische Unterstützung durch die faschistischen Staaten Italien und Deutschland nicht zu denken.

3. Schluss

Der immer noch beeindruckenden Reportage vom Mai 1933 gelingt es, ein lebendiges und komplexes Bild Deutschlands kurz nach der Machtergreifung zu zeichnen. Auf die Bedeutung von Eugeni Xammar, dem ständigen Auslandskorrespondenten der Zeitung AHORA in Berlin, für das Gelingen der Reportage, wurde im Text hingewiesen. Trotz des zeitlichen Abstandes wirkt nichts an der Artikelserie abgestanden. Sie hält einen Moment auf dem Weg Deutschlands in die nationalsozialistische Barbarei fest und zeigt, wie im Höllentempo zivilisatorische Standards, demokratische Werte und Menschenrechte von den Nazis ausgehebelt wurden. Noch einmal Originalton Manuel Chaves: »Was wir als barbarische Taten bezeichnen, sind für sie [die Nazis] keine … Wir nennen es dennoch barbarisch, auch wenn sie es anders nennen« (S. 137).

Manuel Chaves schreibt über Nazideutschland, aber er tut das vor dem Hintergrund der politischen Lage in Spanien. Wenn er über den Nationalsozialismus schreibt, weiß er, dass sich seine Sicht gegen andere Bilder behaupten muss, die von der reaktionären und rechten Presse einerseits und andererseits von der Presse der nicht-bürgerlichen Linken in Umlauf gebracht werden. Im Mai 1933 lässt sich der Glaube an das Gelingen des demokratischen Experiments Zweite Republik noch aufrecht halten, aber die Euphorie des Anfangs ist schon verflogen. Die politische Großwetterlage mit dem europäischen Faschismus im Aufwind hat sich geändert und spiegelt sich in der Radikalisierung von reaktionären, anti-republikanischen Kräften einerseits und von der Republik enttäuschten Linken andererseits. Vor diesem Hintergrund ist die Reportage über Nazideutschland und das Leben im Zeichen des Hakenkreuzes auch als bewusster Versuch der Abschreckung und Warnung vor dem Faschismus/Nationalsozialismus zu lesen und zu verstehen.

Zum Schluss seien wieder die professionellen HistorikerInnen angesprochen, die das Thema Nationalsozialismus und internationale Öffentlichkeit interessiert. Wie sahen die Arbeitsweise und Berichterstattung der in Berlin akkreditierten spanischen Auslandskorrespondenten aus? Welche Kontakte und Netzwerke waren für sie wichtig? Gab es Verstrickungen in die NS-Diktatur? Welche Bedeutung maß das NS-Regime der Beeinflussung und Instrumentailisierung der spanischen (weiter: spanischsprachigen) Auslandspresse bei? Norman Domeier hat mit seinem Opus Weltöffentlichkeit und Diktatur eine eindrucksvolle Vorlage geschaffen, sich aber primär auf amerikanische Journalisten bezogen und folglich spanische Auslandskorrespondenten praktisch nicht einbezogen.

Eine Untersuchung zu den spanischen Auslandskorrespondenten in Nazideutschland käme nicht umhin, sich mit Eugeni Xammar zu befassen. Das könnte ein Anfang sein. Welche interessanten Kontakte gab es in seinem privaten Umfeld, welche Kontakte zu anderen Korrespondenten pflegte er, mit welchen einflussreichen deutschen Persönlichkeiten und Politikern der Weimarer Republik und später des Nationalsozialismus hatte er zu tun? Wie gelang es ihm bis 1936 seine Stellung zu halten? Sicher scheint, dass Xammar die hohe Kunst, auf der Rasierklinge zu reiten, beherrschte. Das heißt, in einer Diktatur informativ über diese Diktatur für das Ausland zu schreiben ‒ ohne den Kopf zu verlieren. Das Ende seines Aufenthalts in Deutschland im Jahre 1936 dürfte den engen Beziehungen zwischen Nazideutschland und dem Franco-Lager seit Beginn des Bürgerkriegs im Juli 1936 geschuldet gewesen sein.

Bleibt zu wünschen, dass sich ein deutscher Verlag findet, der die Artikel, die Xammar zwischen 1930 und 1936 für die AHORA schrieb (Xammar 2005), veröffentlicht. Das wäre gut für alle, die eine erhellende Sicht von außen auf die Weimarer Republik und den Nationalsozialismus interessiert und gut für die, die zu den spanischen Auslandskorrespondenten in Deutschland (vor und im Franquismus) forschen.

Anmerkungen

  1. Die Einführung von Frank Henseleit, dem Verleger und Übersetzer der Reportage, enthält nützliche Angaben zum Leben und Schaffen des Autors. Einen guten ersten Überblick bietet auch der Eintrag zu Chaves Nogales in der Wikipedia. Ausführlich ist die zweibändige Biografie von Cintas Guillén (2021). Texte unterschiedlicher Autoren über Manuel Chaves versammeln Torrente und Suberviola (2013). Für die letzten Lebensjahre im englischen Exil (1940-1944) siehe Morató (2023). Es gibt zwei spanische Werkausgaben: Cintas Guillén (Hg.) 2009 und 2013 sowie Garmendia (Hg.) 2020. Von der deutschen Werkausgabe im Kupido Literaturverlag liegen Anfang 2024 vier Bände vor. ↩︎
  2. Für frühe kritische Analysen des Nationalsozialismus deutscher Publizisten siehe ausführlich Belke (1993). Nach der Machtergreifung konnten sich in Deutschland verbliebene regimekritische AutorenInnen nur noch unter Gefahr für Leib und Leben äußern. Die damalige Lage und Entscheidungssituation zeichnet Uwe Wittstock (2022) in seinem Buch Februar 33 über einige bekannte Literaturschaffende nach. Wesentlich besser, aber trotzdem nicht ohne Risiko, war die Lage der Auslandskorrespondenten. Auf zwei bekannte Beispiele kritischer Reportagen amerikanischer Korrespondenten sei kurz hingewiesen. Im Januar 1933 hatte Edgar A. Mowrer, der für die Chicago Daily News schrieb und zugleich Vorsitzender des VAP (Verein der Ausländischen Presse in Deutschland) war, sein mit dem Pulitzer-Preis gekröntes Buch Germany Puts The Clock Back (Mowrer 1931) veröffentlicht. Erwähnt sei zweitens Leland Stowe, der ebenfalls schon im Jahr 1933, jedoch vier Monate später als Manuel Chaves, Deutschland bereiste (im September/Oktober). Seine Beobachtungen und Analysen wurden im Januar 1934 als Buch veröffentlicht: Nazi Means War (Stowe 1934). Eine geplante frühere Veröffentlichung der Reportage im New York Herald Tribune war nicht zustande gekommen, weil man dort den Inhalt für zu alarmistisch hielt. Die Feindschaft der Nationalsozialisten bekamen sowohl Edgar A. Mowrer als auch Manuel Chaves zu spüren. Mowrer wurde unter Druck gesetzt und gezwungen, Deutschland wenige Monate nach seiner kritischen Veröffentlichung zu verlassen (Domeier 2021, S. 127f.). Manuel Chaves kam wegen seiner Reportage auf eine Todesliste der Gestapo (Henseleit 2022, S. 17). Er war dadurch gezwungen 1940, nach der deutschen Besetzung Frankreichs, aus dem französischen Exil nach England zu fliehen. ↩︎
  3. Als selbständige Publikation ist die Reportage 2012 auf Spanisch erschienen (Chaves Nogales 2012). Über die Biblioteca Digital Memoria de Madrid sind alle Ausgaben der Zeitung AHORA online einzusehen [überprüft am 26.1.2024] und als pdf-Dateien abrufbar – also auch die mehrteilige Reportage von Manuel Chaves aus Deutschland. ↩︎
  4. Eine ausführliche Erörterung und Einordnung seines journalistischen Stils hat Maria Isabel Cintas Guillén vorgenommen (2013, S. IX-XXIX und 2021, S. 258-263). Lesenswert ist ebenfalls die literarische Einordnung, die Andrés Trapiello (2020) vornimmt. Eine knappe Charakterisierung des Stils findet sich im Spanienecho in der Besprechung seiner Reportage Ifni, Spaniens letztes koloniale Abenteuer (Böhle 2021). ↩︎
  5. Die Artikel, die er von 1930 bis 1936 aus Deutschland für AHORA schrieb, wurden 2005 auf Spanisch als Buch veröffentlicht (Xammar 2005). In der Einleitung zu dieser Artikelsammlung werden Xammar als Person und sein Lebensweg ausführlich beschrieben (González Prada 2005). Auf Deutsch liegt eine Auswahl früherer Artikel aus den Jahren 1922-1924 vor (Xammar 2007). In der Einleitung dieses Bandes von Heinrich von Berenberg finden sich auch einige Angaben zu Xammar (Berenburg 2007). Eine im Gespräch mit Josep Badia i Moret entstandene, in Katalanisch verfasste Autobiografie, liegt ebenfalls vor (Xammar 1991). Die Biografie von Quim Torra (2008) interessiert sich besonders für Xammar als katalanischer Nationalist; auf die Jahre, die Xammar in Berlin tätig war, wird dort kaum eingegangen. ↩︎
  6. Es leuchtet sofort ein, dass die Beziehung zwischen freier Presse und Diktatur kompliziert und konfliktträchtig ist. Auf der einen Seite stehen die JournalistInnen, die aus erster Hand Informationen von wichtigen Persönlichkeiten, meistens Politikern, erhalten wollen. Dafür nehmen sie eventuell in Kauf, sich zu verbiegen und Grenzen der journalistischen Berufsethik zu überschreiten. Auf der anderen Seite stehen die Politiker und Politikerinnen, die die Korrespondenten für eine ihren Absichten dienende Berichterstattung instrumentalisieren möchten. Um die Welt der Auslandskorrespondenten in Nazideutschland kennenzulernen, ist die Arbeit von Norman Domeier (Weltöffentlichkeit und Diktatur 2021) außerordentlich hilfreich. Für das Interesse der Historiker an diesem Thema siehe neben Domeier etwa auch Martin Herzer (2012) und den Bericht zur Tagung »Nationalsozialismus und internationale Öffentlichkeit« von Marlene Friedrich (2023). Für Ende 2024 ist ein Buch von Lutz Hachmeister angekündigt, das sich speziell mit den Interviews, die Hitler der Auslandspresse gab, befasst. ↩︎
  7. Für einen chronologischen Überblick der Ereignisse seit Januar 1933 siehe die Jahreschronik 1933 des Online-Portals zur deutschen Geschichte LeMO – Lebendiges Museum Online sowie die Liste antijüdischer Rechtsvorschriften im Deutschen Reich 1933–1945 in der Wikipedia  [Bearbeitungsstand: 9. November 2023, abgerufen: 14. Januar 2024]. ↩︎
  8. An drei Stellen geht es um damals aktuelle Deutsch-Spanische Berührungspunkte: Manuel Chaves berichtet von dem Gerücht, die Nazis bezögen ihre Pistolen aus Spanien, und er erhofft sich, dass die spanische Regierung dem Gerücht entschiedener entgegenträte (S. 72f.). Er kommt auf die zunehmende Zahl der Personen zu sprechen, die in Folge der anti-jüdischen Gesetzgebung bei der spanischen Botschaft, oft mit illusorischen Hoffnungen, vorstellig werden. Er begrüßt ausdrücklich, dass die spanische Regierung unverzüglich die Visavergabe erhöhte (S. 133-135). Drittens legt er sich mit den spanischen Sozialisten an, die mit der Erfindung der »Legende um den Tod von Thälmann« vor allem den Nazis genützt hätten (S. 140; siehe zur Legende ausführlich Abschnitt 2.5). ↩︎
  9. Das Interview ist online verfügbar. Es wurde von der Zeitung Die Welt am 23. September 2022 (Nr. 186, S. 16) abgedruckt und ist hinter einer Paywall online erhältlich. Der Zusatz der Zeitung »Hier ist das Gespräch erstmals auf Deutsch zu lesen« ist insofern falsch als die Übersetzung aus dem hier besprochenem Buch stammt. Über den kupido-Verlag ist der Interviewtext uneingeschränkt online einsehbar (dem Link folgen und dann den Button »Die Welt (20.09.2022)« drücken). Eine Frage für die Historiker wäre, ob sich der vermutlich deutsche Urtext des Interviews in irgendeiner Form noch erhalten hat. ↩︎
  10. Im Völkischen Beobachter und der Berliner Börsen-Zeitung wurden die spanische Republik und der spanische Botschafter in Berlin, Luis Araquistáin (März 1932 – Mai 1933), beschimpft. Auf diplomatischer Ebene traten der deutsche Botschafter in Madrid, Johannes von Welczeck, und der Außenminister Konstantin von Neurath (NSDAP) in Aktion. Des Weiteren wurde vom Propagandaministerium ein Besuch einiger Häftlinge durch eine Gruppe der Auslandspresse, zu der auch Xammar gehörte, organisiert. Im Polizeipräsidium Alexanderplatz konnte Xammar mit Ernst Thälmann, Ludwig Renn, Ernst Torgler, Werner Hirsch und mit Carl von Ossietzky sprechen, und feststellen, dass es nicht zu offensichtlichen Misshandlungen der Verhafteten gekommen war (Xammar 2005, S. 116-125 aus der AHORA vom 28. März 1933). ↩︎

Literaturhinweise

  • Belke, Ingrid: Publizisten warnen vor Hitler. Frühe Analysen des Nationalsozialismus. In: H. Horch & H. Denkler (Ed.), Teil 3 Judentum, Antisemitismus und deutschsprachige Literatur vom Ersten Weltkrieg bis 1933/1938. Max Niemeyer Verlag: Berlin, New York 1993, S. 116-176.
  • Berenberg, Heinrich von: Einleitung in: Xammar, Eugeni: Berichte aus dem Deutschland der Inflationsjahre 1922- 1924, Berenberg Verlag: Berlin 2007, S. 7- 13.
  • Bernecker, Walther L.: Geschichte Spaniens im 20. Jahrhundert. C.H.Beck: München 2010.
  • Böhle, Knud: Rezension von »Manuel Chaves Nogales: Ifni, Spaniens letztes koloniale Abenteuer«. In: Spanienecho vom 24. April 2022.
  • Brey, Gérard und Gutiérrez Molina, Gutiérrez Molina, José Luis (coord.): Los sucesos de Casas Viejas en la historia, la literatura y la prensa (1933-2008). Fundación Casas Viejas: Cádiz 2010.
  • Chaves Nogales, Manuel: Deutschland im Zeichen des Hakenkreuzes. Kupido: Köln 2022.
  • ders.: Bajo el signo de la esvástica. Almuzara: Córdoba 2012.
  • Cintas Guillén, María Isabel: Manuel Chaves Nogales. Andar y contar. Band I und II. Almería: Confluencias 2021.
  • dies. (Hg.): Manuel Chaves Nogales: Obra Narrativa Completa (2 Bände). Diputación de Sevilla: Sevilla 2009 (Wiederauflage)
  • dies.: Epílogo. In: Cintas Guillén, María Isabel: Manuel Chaves Nogales. Andar y contar II. Confluencias: Almería 2021, S. 239-265.
  • dies.: Introducción. In: Manuel Chaves Nogales: Obra Periodística, Band 1, hrsg. v. Cintas Guillén, María Isabel. Sevilla: Diputación de Sevilla 2001, S. IX–CCXLVI.
  • dies. (Hg.): Manuel Chaves Nogales: Obra Periodística (neue, erweiterte Ausgabe, 3 Bände). Diputación de Sevilla: Sevilla 2013.
  • dies.: Nota Introductoria a esta edición de la obra periodística. In: Manuel Chaves Nogales. Obra Periodística I. Centro de Estudios Andaluces, Diputación de Sevilla: Sevilla 2013, S. IX-XXIX.
  • Domeier, Norman: Weltöffentlichkeit und Diktatur. Die amerikanischen Auslandskorrespondenten im »Dritten Reich«. Wallstein: Göttingen 2021.
  • Friedrich, Marlene: Tagungsbericht: Nationalsozialismus und internationale Öffentlichkeit. In: H-Soz-Kult vom 17.02.2023.
  • Garmendia, Ignacio F. (Hg.): Manuel Chaves Nogales: Obra Completa (5 Bände). Libros del Asteroide: Barcelona 2020.
  • González Prada, Charo: Introducción. In: Xammar, Eugeni: Crónicas desde Berlín (1930-1936). El Acantilado: Barcelona 2005, S. 13-39.
  • Hachmeister, Lutz: Hitlers Interviews. Der Diktator und die Journalisten. Kiepenheuer&Witsch: Köln 2024 (angekündigt für November 2024).
  • Henseleit, Frank: Einführung zur ersten deutschsprachigen Ausgabe. In: Chaves Nogales, Manuel: Deutschland im Zeichen des Hakenkreuzes. Kupido: Köln 2022, S. 7-39.
  • Herzer, Martin: Auslandskorrespondenten und auswärtige Pressepolitik im Dritten Reich. Böhlau-Verlag: Köln, Weimar, Wien 2012.
  • Morató, Yolanda: Manuel Chaves Nogales. Los años perdidos (Londres, 1940-1944). Renacimiento: Valencia 2023.
  • Mowrer, Edgar A.: Germany Puts The Clock Back. Lane: London 1933 (erste Ausgabe im Januar 1933); eine elektronische Fassung ist im Internet Archive verfügbar.
  • Stowe, Leland: Nazi Means War. McGraw-Hill: New York 1934; eine elektronische Fassung ist im Internet Archive verfügbar.
  • Torra i Pla, Quim: Periodisme? Permetin! La vida i els articles d’Eugeni Xammar. Símbol Editors: Barcelona 2008.
  • Torrente, Luis Felipe und Suberviola, Daniel: El hombre que estaba allí, libro-documental, Libros.com, 2013.
  • Trapiello, Andrés: Retrato literario de Chaves Nogales. In: Garmendia, Ignacio F. (Hg.): Manuel Chaves Nogales: Obra Completa. Libros del Asteroide: Barcelona 2020, Band 1, S. XXVII–XXXIV.
  • Wittstock, Uwe: Februar 33: Der Winter der Literatur. Beck C. H.: München 2021.
  • Xammar, Eugeni: Crónicas desde Berlín (1930-1936). Acantilado: Barcelona 2005.
  • ders.: El huevo de la serpiente; traducció d’Ana Prieto Nadal; presentació de Charo González Prada. Barcelona: El Acantilado, 2005.
  • ders.: Das Schlangenei. Berichte aus dem Deutschland der Inflationsjahre 1922 – 1924. Aus dem Katalanischen von Kirsten Brandt. Berenberg Verlag: Berlin 2007.
  • ders.: Seixanta anys d’anar pel món: converses amb Josep Badia i Moret. Barcelona: Quaderns Crema 1991.

Manuel Chaves Nogales: Deutschland im Zeichen des Hakenkreuzes. Kupido Literaturverlag: Köln 2022; ISBN 978-3-96675-150-6



2 Gedanken zu “Manuel Chaves Nogales: Deutschland im Zeichen des Hakenkreuzes

  1. Ulrich Riehm 15. Februar 2024 / 13:49

    Noch rechtzeitig vor Berlin online. Ich habe meine bescheidenen Mastodon
    Follower auch darauf aufmerksam gemacht. @URWALD15@rheinneckar.social

    Gute Reise und interessante Filme bei der Berlinale!

    Gruß

    Ulrich

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  2. Werner Wuertele 16. Februar 2024 / 18:46

    Spannendes Thema vor dem Hintergrund, dass einige hheute meinen, 1933
    stünde vor der Tür

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